Beschreibung/Funktion von Schneckengift
Die meisten Hobbygärtner kennen das Problem: Es wird viel Zeit und Liebe in das Gemüsebeet investiert und plötzlich sind sie da: die Nacktschnecken. Meist kriechen die ungebetenen Gäste nachts aus ihren Verstecken und machen sich im Schutz der Dunkelheit über Gemüse und Blumen her. Für den Besitzer gibt es dann am nächsten Morgen eine böse Überraschung: abgefressene Pflanzen! Nun sollte schnell gehandelt werden, da sich die Tiere rasant vermehren und es zu einer Schneckenplage kommen kann. Mittel zur Schneckenabwehr gibt es viele zu kaufen. Besonders wirkungsvoll und nützlich ist Schneckengift in Form von Schneckenkorn, Schneckenlinsen oder Nematoden.
Schneckenkorn
Schneckenkorn ist ein kleinkörniges, regen- und schimmelfestes Granulat, das Schnecken zum Fressen anlockt und eliminiert. Für andere Nützlinge, wie z. B. Igel oder Regenwürmer stellt es keine Gefahr dar. Grundsätzlich unterscheidet man bei diesem Schneckengift zwischen zwei Arten. Einerseits gibt es Produkte mit dem Wirkstoff Metaldehyd, andererseits stehen Produkte mit dem biologischem Wirkstoff Eisen-III-Phosphat zur Verfügung. Beim Verzehr von einem metaldehydhältigem Präparat verenden die Schnecken noch an Ort und Stelle und können gleich entsorgt werden. Eisen-III-Phosphat dagegen bewirkt bei den Tieren einen tödlichen Wasserentzug, was aber erst einige Zeit später in ihrem Bau passiert. Aus diesem Grund entfällt bei dieser Methode das lästige Einsammeln toter Tiere. Die Anwendung von biologischem Schneckenkorn ist sowohl eine ungiftige als auch umweltfreundliche Maßnahme zur Schneckenbekämpfung. Gelangt das Granulat in den Boden, zerfällt es in seine natürlichen Bestandteile (Eisen sowie Phosphat).
Hinweis: Schneckengift mit Metaldehyd sollte nur zweimal pro Jahr zum Einsatz kommen, während Mittel mit Eisen-III-Phosphaten bis zu sechsmal jährlich angewendet werden können.
Schneckenlinsen
Schneckenlinsen sind noch relativ neu auf dem Markt der Schädlingsbekämpfung. In der Wirkungsweise sind sie aber dem Schneckenkorn ziemlich ähnlich. Da Schnecken zu 85 Prozent aus Wasser bestehen, brauchen sie immer genügend Feuchtigkeit, um ihren Wasserhaushalt zu regulieren. Der Verzehr des Wirkstoffes Metaldehyd, führt zu einer übermäßigen Absonderung des Schleimes, was zur schnellen Austrocknung und Verendung der Tiere führt.
Schneckenlinsen haben, wie der Name schon sagt, eine Linsenform. Dies hat den Vorteil, dass sich das Produkt staubfrei sowie einfach auf dem Boden verteilen lässt und dabei auch noch äußerst sparsam im Verbrauch ist. Ein weiterer Pluspunkt ist der zuverlässige Schutz bei Feuchtigkeit und Regen – auch über mehrere Tage hinweg. Die sehr hohe Lockwirkung speziell für Schnecken, führt zur schnellen Eliminierung dieser Tiere, während das Präparat für Käfer, Regenwürmer oder Igel nicht gefährlich ist.
Nematoden
Nematoden sind winzige Fadenwürmer, die Nacktschnecken auf biologische Weise vernichten. Doch nicht nur im Kampf gegen Schnecken können diese Würmchen eingesetzt werden, auch bei der Bekämpfung von Maulwurfsgrillen, Wiesenschnaken und Erdraupen stellen sie ein adäquates Mittel dar.
Die Behandlung mit Nematoden gelingt schnell und mühelos. Hierzu werden die Fadenwürmer zuerst in Wasser aufgelöst und danach, z. B. mit einer Gießkanne, in den Boden gegossen. Da die Würmer sehr lichtempfindlich sind, sollten sie am besten bei bewölktem Wetter oder abends eingebracht werden. Die besten Stellen sind hierbei schattige und feuchte Plätze, an die sich die Schnecken bei Trockenheit gerne zurückziehen. Einmal im Boden, begeben sich die kleinen Würmer auf die Suche nach etwaigen Schädlingen. Haben sie einen Wirt gefunden, dringen sie ins Körperinnere und geben dort ihre Darmbakterien ab, die für den Schädling tödlich sind. Da sich die Nematoden im Körper des Schädlings rasant vermehren, wird der Kadaver schnell verwertet und danach ein neuer Wirt gesucht.
Für ein effizientes Ergebnis, sollte diese Methode nach sechs bis acht Wochen wiederholt werden.